Ab dem 24. Juni 2023 gilt die Zweite Verordnung zur Änderung der Trinkwasserverordnung. Die novellierte EU-Trinkwasserrichtlinie umfasst auch eine Reihe von Informationspflichten, die Wasserversorger gegenüber ihren Kunden erfüllen müssen. Der in § 46 gesetzlich verankerten Informationspflicht kommen wir hiermit nach.
Die Wasserwerk Fröndenberg-Menden GmbH (WFM) betreibt als Kooperationsgesellschaft der Stadtwerke Menden GmbH und der Stadtwerke Fröndenberg Wickede GmbH die Trinkwasseraufbereitungsanlage und steuert die Wassergewinnungsanlagen sowie die Hochbehälter der beiden Stadtwerke. Die Stadtwerke Menden sind an der WFM mit 74,9 Prozent und die Stadtwerke Fröndenberg Wickede mit 25,1 Prozent beteiligt. Die Stadtwerke Menden befinden sich zu 100 Prozent im Eigentum der Stadt Menden.
Die Wassergewinnung für die Stadtwerke Menden erfolgt über insgesamt sieben eigene Brunnen durch das Grundwasser. Damit der Grundwasserspiegel konstant gehalten werden kann, erfolgt eine Anreicherung über die Ruhr. Dabei wird Ruhrwasser in ein Anreicherungsbecken umgeleitet, wo es durch verschiedene Böden mechanisch vorgefiltert und anschließend dem Grundwasser wieder zugeführt wird. Bis zu 600 Kubikmeter Rohwasser pro Stunde kann die 33 x 27 Meter große Anlage in einem mehrstufigen Filter-Verfahren aufbereiten.
Während der Ultrafiltration halten feine Filter die kleinsten Partikel zurück. Arzneimittelreste, Rückstände von Pflanzenschutzmitteln und PFT werden mithilfe von Aktivkohle aus dem Wasser entfernt. Flachboden-Belüfter entsäuern das Wasser, bevor es unter ultraviolettem Licht desinfiziert und in das Wassernetz von Fröndenberg und Menden eingespeist wird. Somit kommen in der neuen Anlage zur Trinkwasseraufbereitung keinerlei chemische Zusatzstoffe zum Einsatz. Eine zusätzliche Einspeisung erfolgt über die Gelsenwasser AG.
Mehrmals täglich entnehmen die Stadtwerke Fröndenberg Wickede und die Stadtwerke Menden Proben an den relevanten Stationen der Wasserversorgung und überprüfen permanent die Reinheit des Wassers. Für die Trinkwasserverteilung betreiben die Stadtwerke Menden sechs Hochbehälter und drei Druckerhöhungsstationen. Das rund 300 km lange Wassernetz wird in Menden von den Stadtwerken Menden betrieben und versorgt mit Ausnahme der Ortsteile Halingen und Ostsümmern ganz Menden mit knapp 13.000 Hausanschlüssen und insgesamt ca. 51.000 Verbrauchern.
Trinkwasseruntersuchungen
Die Trinkwasserverordnung legt die einzuhaltenden Grenzwerte für die Beschaffenheit des Trinkwassers fest. Durch die Vielzahl der Kontrollen der mikrobiologischen und chemischen Parameter unterliegt das Trinkwasser in Deutschland, und damit auch in unserem Versorgungsgebiet, einer hohen Überwachung.
Unsere Trinkwasseranalysen zeigen, dass die Grenzwerte der Trinkwasserverordnung in allen Mendener Versorgungsbereichen grundsätzlich eingehalten und meist deutlich unterschritten werden. In vielen Fällen liegen die Analyseergebnisse sogar unterhalb der Nachweisgrenze. Die Beprobung erfolgt 34-mal in der Eigengewinnung und 4-mal im Fremdbezug pro Jahr.
Unsere aktuellen Trinkwasseranalysen mit Angaben über mikrobiologische, chemische und Indikatorparameter können Sie auf unserer Website einsehen bzw. herunterladen. Sollten Sie eine grundstücksbezogene Trinkwasseranalyse benötigen, senden Sie bitte eine E-Mail an f.eifler@stadtwerke-menden.de mit Angabe der Entnahmestelle (Adresse). Wir senden Ihnen dann umgehend die entsprechende Analyse zu.
Hinweis: Die Erstuntersuchungen auf radioaktive Stoffe nach § 9 TrinkwV wurden durchgeführt. Nach Auswertung der Untersuchungsergebnisse gemäß Anlage 4 Teil I der TrinkwV sind keine weiteren regelmäßigen Untersuchungen dieser Parameter auf radioaktive Stoffe erforderlich.
Anmerkung zur möglichen Herkunft radioaktiver Stoffe: Radioaktive Stoffe können in Abhängigkeit von den geologischen Verhältnissen in allen Gesteinen und damit auch in allen Böden enthalten sein. Die TrinkwV stellt sicher, dass Belastungen mit Radionukliden, die im Einzelfall im Trinkwasser auftreten können, erkannt und beseitigt werden.
Hinweis:
Bleileitungen in der Trinkwasserinstallation
Die novellierte Trinkwasserverordnung sieht ein Verbot von Bleileitungen vor. Demnach müssen bis zum 12. Januar 2026 alle Bleileitungen und auch Teilstücke entfernt oder stillgelegt werden. Im Trinkwassernetz der Stadtwerke Menden befinden sich keine Bleileitungen mehr. Das Verbot betrifft jedoch auch die Hausinstallation in den Gebäuden, für die die Hauseigentümer verantwortlich sind. Diese müssen prüfen, ob in ihrer Hausinstallation noch Bleileitungen verbaut sind.
Empfehlungen:
Vermeidung einer Schädigung der menschlichen Gesundheit durch stagnierendes Trinkwasser
„Wasser muss fließen“. Jeder sollte auf den richtigen Umgang mit Trinkwasser achten. Zum Trinken und zur Zubereitung von Speisen und Getränken sollte nur frisches, klares Wasser verwendet werden. Ein ständiger Wasseraustausch ist dabei wichtig. Warum? Es besteht die Möglichkeit, dass sich Stoffe aus den Materialien der Trinkwasserinstallation im Trinkwasser lösen; ggf. sind auch Anreicherungen von Bakterien möglich.
Maßnahme: Nach längeren Zeiten ohne Wasserentnahme (z.B. Dienstreisen, Urlaub) sollten alle Entnahmearmaturen (Kalt- und Warmwasser) nacheinander für kurze Zeit voll geöffnet werden, um einen kompletten Wasseraustausch durchzuführen.
Empfehlung des Umweltbundesamtes (UBA): Lassen Sie morgens vor jedem Gebrauch, spätestens jedoch nach 4 Stunden ohne Nutzung, das Trinkwasser ablaufen, bis es gleichmäßig kühl ist.