Risiken
- Preisvolatilität: Die Strompreise können stark schwanken, sodass Sie im Voraus keine genaue Kostenplanung haben. In Zeiten hoher Nachfrage oder geringer Einspeisung erneuerbarer Energien können die Preise deutlich ansteigen.
- Notwendigkeit zur Verbrauchssteuerung: Um von den potenziellen Einsparungen zu profitieren, ist es erforderlich, den eigenen Stromverbrauch aktiv zu steuern und anzupassen. Dies kann einen gewissen Aufwand bedeuten.
- Abhängigkeit von einem intelligenten Messsystem (iMSys): Für die Abrechnung dynamischer Tarife ist ein intelligentes Messsystem ("Smart-Meter") erforderlich, das den Stromverbrauch in kurzen Intervallen misst und an den Stromanbieter übermittelt.
Chancen
- Potenzielle Kostenersparnis: Wenn Sie Ihren Stromverbrauch in Zeiten geringer Preise verlagern können (z.B. durch Nutzung von Haushaltsgeräten in den Nachtstunden oder starke Sonneneinstrahlung auf Ihre Photovoltaikanlage), können Sie von niedrigeren Stromkosten profitieren.
- Anreiz zum energieeffizienten Verhalten: Dynamische Tarife können dazu beitragen, das Bewusstsein für den eigenen Stromverbrauch zu schärfen und zu einem bewussteren Umgang mit Energie anzuregen.
- Förderung erneuerbarer Energien: Durch die Anpassung des Verbrauchs an Zeiten mit hoher Erzeugung erneuerbarer Energien (z.B. viel Sonne oder Wind) kann deren Nutzung optimiert werden.
Vergleich: Festpreis- und dynamischer Tarif
Bei unseren Festpreis-Tarifen zahlen Sie für den gesamten Abrechnungszeitraum (z. B. ein Jahr) einen konstanten Strompreis, unabhängig davon, wann Sie den Strom verbrauchen. Dies bedeutet für Sie eine sichere Kostenplanung ohne das Risiko von Preisschwankungen. Im Gegensatz dazu variiert der Preis bei einem dynamischen Stromtarif im Laufe des Tages. So ist der Preis in der Regel zu Zeiten geringer Nachfrage (wie nachts oder am Wochenende) günstiger und zu Spitzenlastzeiten (wie am frühen Abend) höher. Mit einem Smart-Meter können Sie Ihren Verbrauch entsprechend anpassen und zu Zeiten niedriger Preise nutzen, indem Sie z. B. Ihr Elektrofahrzeug nachts laden.
Preisbestandteile im Überblick
Sowohl bei den Festpreis-Tarifen als auch beim dynamischen Tarif setzt sich der Preis aus folgenden Bestandteilen zusammen: Grundpreis, Steuern, Abgaben, Umlagen, Netzentgelten und der Strombeschaffung. Der Grundpreis ist ein fester Betrag, der unabhängig vom Verbrauch ist. Steuern, Abgaben, Umlagen und Netzentgelte sind verbrauchsabhängig, ebenso wie die Strombeschaffung. Die Kosten für die Strombeschaffung können im Tagesverlauf variieren. Bei dem dynamischen Tarif ist es so möglich, die Kosten für die Strombeschaffung zu beeinflussen.
Interesse an einem dynamischen Tarif?
Häufige Fragen und Antworten
Ein intelligentes Messsystem (kurz IMSys) ist zwingende Voraussetzung für einen Dynamischen Tarif. Das IMSys, oft auch „Smart Meter“ genannt, ermöglicht die stündliche oder viertelstündliche Erfassung des Stromverbrauchs. Nur so können Börsenpreis und Stromverbrauch überhaupt gegenübergestellt werden und eine korrekte Abrechnung in Abhängigkeit des eigenen Verbrauchverhaltens durchgeführt werden. Darüber hinaus ist ein Dynamischer Tarif ein rein digitales Produkt, sprich Sie müssen unser Kundenportal aktiv nutzen und dort angemeldet sein.
Ein Smart Meter, in der Fachsprache intelligentes Messsystem (kurz IMSys) genannt, besteht aus einer digitalen Messeinrichtung und einer Kommunikationseinheit, dem "Smart-Meter Gateway", das dafür sorgt, dass die Verbrauchsdaten über das Internet kommuniziert werden können. So wird der tatsächliche Stromverbrauch der einzelnen Verbraucher genau erfasst und gespeichert. Erst hiermit wird die Grundlage dafür gelegt, dass Sie Ihren Verbrauch, beispielsweise über eine App, einsehen können und so einen besseren Überblick über ihren Stromverbrauch erhalten. Dadurch kann der Energieverbrauch bewusst gesenkt bzw. umverteilt und das Energienetz stabiler und effizienter gemacht werden. Zählerstände müssen durch Smart Meter zudem nicht mehr analog abgelesen werden. Für die Umsetzung eines dynamischen Tarifs ist ein Smart Meter zwingend notwendig. Wichtig: Eine sogenannte moderne Messeinrichtung, die beispielsweise den aktuellen Zählerstand auf einem digitalen Display anzeigt, ist kein intelligentes Messsystem. Erst durch das „Smart-Meter-Gateway“ wird dieses dazu befähigt, die Verbrauchswerte so genau zu erfassen, dass beispielsweise eine stündliche Abrechnung möglich ist. Weitere Informationen können beispielsweise der Webseite der Bundesnetzagentur entnommen werden: Bundesnetzagentur - Messeinrichtungen / Zähler
Die Bundesregierung hat einen verbindlichen Plan zum Rollout von Smart Metern bis 2030 vorgestellt. Demnach sind Messstellenbetreiber ab 2025 dazu verpflichtet, Verbrauchern mit einem Stromverbrauch ab 6.000 kWh/Jahr oder einer installierten Leistung ab 7 kW (z.B. durch eine Photovoltaikanlage) einen Smart Meter zu verbauen. Verbrauchern unter 6.000 kWh/Jahr Stromverbrauch, beziehungsweise unter 7 kW installierter Leistung, steht es frei sich für ein Smart Meter zu entscheiden. Genauere Informationen können Sie beispielsweise der Webseite des BMWKs entnehmen: BMWK - Smart Meter: Intelligente Messsysteme für die Energiewende
Die Abrechnung erfolgt monatlich anhand der realen Verbrauchsdaten. Im Vergleich zu herkömmlichen Tarifen wird also kein monatlicher Abschlag mehr gezahlt. Dies bedeutet beispielsweise: Wenn Sie eine Wärmepumpe haben, wird ihre Rechnung in einem Wintermonat deutlich höher sein als in einem Sommermonat. Ihre stündlichen bzw. viertelstündlichen Verbrauchswerte und die hierzu passenden Börsenpreise können Sie der detaillierten Auflistung Ihrer stündlichen oder viertelstündlichen Verbrauchswerte, welche oftmals „Einzelverbindungsnachweis“ genannt wird, in Ihrem Kundenportal entnehmen und hiermit Ihre Rechnung, die wir Ihnen auch digital zur Verfügung stellen, überprüfen.
Der Preis für an Strombörsen gehandelten Strom bildet sich nach Angebot und Nachfrage. Das Angebot erneuerbarer Energien beispielsweise variiert aufgrund der unterschiedlichen Verfügbarkeit von Wind und Sonne. Meist gilt: Wenn viel Wind und Sonne vorhanden sind, ist der Börsenpreis niedriger. Wenn dahingegen viel Kohle oder Gas verstromt wird, steigt meist der Preis. Aber auch die Stromnachfrage ändert sich im Tagesverlauf. Während die Nachfrage nachts am niedrigsten ist, verbrauchen Industrie und Gewerbe tagsüber am meisten Strom und Privathaushalte abends.
Negative Strompreise sind an der Strombörse mittlerweile keine Seltenheit mehr und treten dann auf, wenn das Stromangebot die Nachfrage übersteigt. Dieser Effekt kann auftreten, wenn Stromerzeuger, wie Windkraftwerke und Photovoltaikanlagen sehr viel Strom erzeugen und der Stromverbrauch gleichzeitig sehr niedrig ausfällt. Dies ist beispielsweise oft an sonnigen Feiertagen im Sommerhalbjahr der Fall, da einerseits wenig Nachfrage der Industrie besteht und andererseits viele Solaranlagen Strom produzieren. Um eine Überlastung des Netzes zu verhindern, muss das Stromangebot kurzfristig herunter- und die Stromnachfrage hochgeregelt werden. Dies geschieht, unter anderem, über den Preismechanismus.
Der Strompreis setzt sich weiterhin aus einem Grundpreis und einem Arbeitspreis zusammen. Der Grundpreis ist nach wie vor ein fixer Betrag, der sowohl die Grundkosten für Netz- und Messtellenbetrieb als auch unsere internen Kosten abdeckt. Der verbrauchsabhängige Arbeitspreis enthält weiterhin nicht variable Teile wie etwa Steuern, Abgaben und Umlagen, Vertriebskosten und Netzentgelte, die regional variieren können. Allerdings wird beim dynamischen Tarif ein Teil des Arbeitspreises aufgrund der Kopplung mit den Börsenpreisen jede Stunde oder Viertelstunde neu gebildet und gilt für die in diesem Intervall gelieferte Strommenge.
Sie haben noch Fragen?
